Kennst du das auch oder ist dir das auch schon begegnet? Du fährst wohin und weißt gar nicht, wie du das Ziel erreicht hast, weil du gedanklich ganz woanders warst. Du machst irgendwas, werkelst was rum und plötzlich merkst du, dass du gedanklich ganz woanders bist. Es erzählt dir jemand was oder kündigt dir was an und du springst schon zum nächsten Thema ohne dich mit dem erwähnten zu beschäftigen? Irgendwo habe ich mal gelesen, unser Geist sei wie ein Affe, der von Baum zu Baum hüpft. Ja, bei diesem hüpfenden Affengeist ertappe ich mich selbst häufig und es fällt mir auch in meinem Umfeld oder bei Kursen auf.
Deswegen zitiere ich heute etwas aus dem Buch „Räuchern für tiefe Meditationen“, das ich zusammen mit Ralph Wilms geschrieben habe. Die zitierte Stelle ist von Ralph:
„An der Oberfläche des Lebens ist oftmals Kampf, Unruhe und Stress. Wer nur hier lebt, macht sich krank. Vor allem aber erlebt er nicht das ganze, vollständige Leben, sondern nur die Peripherie. Unter dieser Oberfläche ist die innere Dimension. Tief im Inneren unseres Selbst gibt es einen Mittelpunkt, eine Quelle, ein entspanntes Strömen, einen Fluss, der sich ganz von allein fortbewegt. Die Oberfläche ist wie ein aufgewühltes Meer, immer unruhig und sich stetig verändernd, das ist ihre Natur. Daran ist nichts falsch. Wem es aber gleichzeitig gelingt, in der Tiefe des Selbst verwurzelt zu sein, der kann die Vielfalt und permanente Veränderung der äußeren Wirklichkeit besser genießen – wie ein Schauspiel. Buddha benutzte dafür die Metapher eines Baumes, der mit seinen Wurzeln tief in der Erde verankert ist. Die Stürme des Lebens werden seine Krone heftig hin- und herreißen. In seinen tiefen Wurzeln hat er jedoch stets seinen Halt. Wer innerlich Stille gefunden hat, sieht Schönheit und Perfektion des Lebens auch in der Unruhe und im Scheitern. Wer den inneren Kern, den stillen Mittelpunkt nicht kennt, wer sich nur mit der Oberfläche identifiziert, wird ein flaches Leben haben. Er mag vielleicht viele Ereignisse angesammelt haben, aber nichts davon wird zu einem tiefen Erlebnis, das seine Seele berührt.“ (Aus: Räuchern für tiefe Meditationen)
Der heutige Impuls:
Lassen wir uns doch mal darauf ein, das eigene Tun und Handeln, das von außen auf uns Einströmende, das an uns gerichtete Wort aus einem stillen Mittelpunkt in unserem Inneren heraus zu betrachten. Lassen wir es einsinken in uns unter die Oberfläche und richten unseresn Geist ganz auf das, was JETZT IST, was wir JETZT tun, was wir JETZT hören. Was für eine Wohltat fürs Hirn! Echt jetzt!
Dabei hilft übrigens das Räuchern immens. Es bringt uns unmittelbar ganz ins Hier&Jetzt. Vor allem, wenn wir mit der Kohle räuchern. Nichts fokussiert uns mehr, als aufmerksam das Durchglimmen der Kohle zu verfolgen, das behutsame Auflegen der Räucherware, das erste Aufsteigen zarte Rauchkringel und vor allem: Das erste Zusammentreffen unserer Riechzellen mit dem Duft. Gefolgt von einer sofortigen Resonanz aus unserem Inneren: Ruhe, Entspannung, Stille, Wärme, Umhüllung, ein Lächeln auf den Lippen, die Erinnerung an deine innere Quelle… Das ist Räuchern!
Dein Räucherzyklus für die Konzentration auf deinen inneren Mittelpunkt räucherst du
1. Schritt: Weihrauch Najdi
2. Schritt: Räuchermischung Boden unter den Füßen
jeweils ca. 10-15 Minuten.
Noch ein Tipp: Allgäuer Heilkräuterkerze Herzenswärme! Tut sehr gut in solchen unruhigen Zeiten und macht den Geist ruhig.
Photo by Gaelle Ballinger on Unsplash