Dem Begriff Hexe haftet bis heute eine negative Konnotation an. Am häufigsten muss zur Erklärung des Begriffs der Zusammenhang mit hagazussa herhalten, womit mythische Wesen gemeint waren, deren Zuständigkeitsbereich jenseits des Gehöfts lag und die auf dem Zaun bzw. Dachfirst geritten sind.
Sie markierten die Schwelle in die Geistwelt bzw. den Zugang zu anderen Welten. Ihnen wurden schamanische Kräfte zugeschrieben. Erst im Mittelalter fand die Übertragung dieser Vorstellung auf lebende Personen, vornehmlich Frauen, statt, jedoch in einem äußerst negativen Sinn und mit ganz furchtbaren Folgen. Im umgangssprachlichen Gebrauch haben wir uns davon bis heute noch nicht gelöst. Das spiegelt sich darin wider, wenn in Wut und Zorn jemand als Hexe bezeichnet wird. Dann nämlich ist mit Sicherheit nicht die schamanische Weise gemeint, sondern die kirchlich Verteufelte!
Maifeuer und Maibaum zeugen noch von den Überresten heidnischer Kulte an Beltane, die sich trotz Heiligenverehrung im Brauchtum gehalten haben. Feuer und Rauch sollten wie an anderen Jahreskreis-Kulten auch Getreide, Vieh und Menschen fruchtbar machen und vor Krankheiten schützen.Rund um den Maibaum ranken sich unterschiedliche Deutungen: Er gilt als Darstellung des Weltenbaumes Yggdrasil und soll sogar als Phallussymbol für Fruchtbarkeit und reichhaltige Ernte stehen. In manchen Regionen wird der Maibaum als Marienbaum verehrt. Neben diesen Spekulationen können wir zumindest die Bedeutung der Birke als Maibaum festhalten: Sie steht für Neuanfang, Aufbruch, Neuorientierung. Wie kein anderer Baum stellt die Birke den erwachenden Frühling dar und mit ihm auch das lustvolle Flirten beim „Tanz in den Mai“ und das erste Anbändeln mit dem/r Liebsten.