Was bedeutet es, wenn wir einen Duft mögen oder nicht mögen?

Christine Fuchs
Christines Räucherblog
Was bedeutet es, wenn wir einen Duft mögen oder nicht mögen? - Was bedeutet es, wenn wir einen Duft mögen oder nicht mögen?
Ganz klar: Am liebsten greifen wir natürlich zu unseren Lieblinsgdüften. Wir lassen uns einhüllen von den Räucherdüften, von denen wir wissen, dass sie uns gut tun, entspannen oder unsere Räume reinigen. Wir orientieren uns an der irgendwo beschriebenen, erforschten, belegten, überlieferten, selbst oder anderweitig erfahrenen Wirkung. Unsere Seele geht in Resonanz mit dem Duft und schenkt uns genau die erwarteten oder gewünschten Botschaften. Das ist DAS EINE! Soweit wunderbar.
Was jedoch ist, wenn wir einen Duft nicht mögen? Wenn wir ihn auf die Kohle oder das Stövchen auflegen und die Nase rümpfen, sobald die ersten Duftmoleküle unsere Riechrezeptoren erreichen und in das limbische System vorgedrungen sind. Wenn wir uns abwenden und voller Ablehnung dem Duft gegenüber sind. Oder dunkle Gedanken, seltsam anmutende, vielleicht nicht richtig greifbare Erinnerungen aufsteigen. Alles in uns signalisiert…nee… bitte NICHT! Das ist DAS ANDERE. Soweit auch wunderbar….
… weil: Auch das ist eine wertvolle Botschaft!
Dazu ein Beispiel:
- Jemand hat den innigen Wunsch, etwas loszulassen (den getrennten Partner, die erwachsenen, ausziehenden Kinder, einen Arbeitsplatz… was auch immer…) und schafft es einfach nicht. Das Loslassen soll nun mit einem dafür bewährten Räucherwerk begleitet werden. Alles, was jetzt an Loslass-Räucherwerk empfohlen und angeboten wird, wird abgelehnt mit dem Hinweis, ohh… neee… das kann ich gar nicht riechen… neee… mag ich überhaupt nicht… usw. Also… da muss man jetzt kein Kenner der Psyche sein, um zu wissen, wo der Hase begraben liegt. In diesen (selbst häufig erlebten Fällen in unserem Räucherladen) empfehle ich nicht mehr, sondern „verordne“ (natürlich überaus sachte und empathisch und letztendlich ist die Verordnung der freiwilligen Annahme unterstellt) das Räucherwerk, von dem der Betroffene annimmt, das geht noch am ehesten von allen anderen schrecklichen…
Denn: Das ist sozusagen eine homöopathische Dosis. Gleiches mit Gleichem. Perfekt!!! Ja, kann auch zu einer Erstverschlimmerung kommen bis hin zu körperlichen Reaktionen. Noch perfekter. Weil es wirkt. Psyche und Körper reinigen sich von etwas, das festgefahren und erstarrt ist. Wobei ganz klar ist: Das muss schon gewollt sein. Es bedarf einer Offenheit für den bevorstehenden Prozess. Eine tatsächliche Lösung mit evtl. Konsequenzen und keine hypothetische muss wirklich beabsichtigt sein.
Das ist jetzt natürlich ein krasses Beispiel. Man kann es auch runterbrechen. Wir haben einen bestimmten Wunsch, eine Absicht, möchten was erreichen. Wissen jedoch aus Erfahrung, dass wir die dafür angesagten Räucherwerk nicht besonders mögen. Was jedoch bedeuten kann, dass genau diese Düfte auf einen sogenannten Schattenanteil in der Psyche, der Seele hinweist, etwas, das im Dunkeln liegt, wir verdrängt haben, nicht so gerne hinschauen wollen.
Bitte nicht falsch verstehen: Das MUSS nicht so sein, es ist eine Möglichkeit der Betrachtung und der Annäherung an Themen, die wir einer Veränderung zuführen wollen. Will heißen, es lohnt sich durchaus und wird mit wunderbaren Überraschungen belohnt, wenn wir uns gerade mal mit den Düften beschäftigen, die wir eigentlich nicht so mögen.
Werde zu deinem eigenen Beobachter!
Sich bei diesem Prozess selbst aufmerksam zu beobachten, kann zu einer wahren Enthüllungsgeschichte der eigenen Persönlichkeit werden. Wir lernen enorm viel über uns selbst. Wir decken neue Facetten unserer Wesenheit in uns auf. Wenn das kein wunderbares Geschenk ist, das uns die Natur macht über das Räucherwerk, das sie uns schenkt. Das ist im Übrigen gelebte Naturspiritualität. Da gilt es eben auch mal genauer hinzugucken, auch wenn es unangenehm ist. Wie bei allen Methoden und Werkzeugen, die wir für unsere Weiterentwicklung anwenden, kann – muss nicht – es auch mal bissle schmerzhaft sein.
Und wenn wir einen Duft mal sehr gemöcht haben und plötzlich nicht mehr?
Übrigens: Es kann auch mal andersrum sein. Einen Duft, den wir inniglichst lieben, permanent auflegen… wird uns plötzlich zu viel, wir können ihn im wahrsten Sinn des Wortes nicht mehr riechen. Was könnte uns das sagen? Jeder Duft hat ja bestimmte Botschaften für unsere Seele. Es kann also durchaus sein, dass die Seele irgendwann sagt.. also… jetzt bin ich mal wirklich satt von diesem Duftgedöns… es reicht…Ich brauch mal `nen anderen Kick… Auch ok. Schlaues Seelchen. Weiß, wenn es genug ist. Hat sich aufgeladen und angereichert mit der Duftbotschaft und dürstet jetzt mal nach was anderem. Will heißen: Bitte immer diese Seelenbotschaften ernst nehmen. Sie haben Bedeutung!
Noch ein Wort zur Wirkung von...
Und noch was zum Schluss: Ich weiß, wie ENORM wichtig es immer ist, die absolut korrekte, erforschte, erfahrene, überlieferte, festgeschriebene, in Stein gemeißelte WIRKUNG eines Duftes zu lesen, gesagt zu bekommen, zu wissen. ABER!!!!! Und das ist jetzt echt wichtig: NICHTS, aber auch GAR NICHTS übertrifft deine individuelle, eigene, persönliche Erfahrung mit einem Duft. Das ist weitaus wichtiger als alles, was darüber irgendwo geschrieben steht… Deswegen ist es mir in meinen Kursen, ob Präsenz oder Online, immer so wichtig, dass das jeder auch selbst herausfindet. Klar ist es wichtig, ein Grundgerüst an Wirkungen zu kennen. Dann sollte sich jedoch die Vertiefung anschließen mit der Frage: Wie wirkt der Duft auf MICH???
In diesem Sinne: Freudige, individuelle Räuchererfahrungen wünsche ich euch.
Herzliche Sonntagsgrüße, Christine