Jahreskreisfest Lughnasad
Was tut sich in der Natur?
Das Leben ist im August auf einem Höhepunkt. Für viele gibt es nichts Schöneres als laue Sommernächte – auch wenn die Tage nicht mehr ganz so lange sind und es bereits wieder früher dunkel wird. Jetzt ist auch Erntezeit. Auf den Feldern ist der Weizen reif. Manche Flächen sind bereits abgeerntet und wir blicken auf die gelben Stoppeln. Nicht mehr lange und es geht in die Herbsternte über: Mit Äpfeln, Pflaumen und Mirabellen ist der Tisch überreich gedeckt. Gewitter oder große Trockenheit können in diesen Wochen den Früchten noch gefährlich werden.
Die leuchtenden und satten Farben, an denen wir uns noch im Mai und Juni gelabt haben, beginnen zu verblassen. Fast scheint es, als ob sie von der Sonnenkraft ausgeblichen wurden. Diese hat die Badeseen und Flusstümpel aufgewärmt, die zu Schwimmrunden mit anschließendem Picknick einladen. Die Luft ist immer einmal wieder erfüllt von frisch geschnittenem Heu. In der Welt der Singvögel ist es ruhiger geworden. Die Greifvögel schrauben sich mit der Thermik nach oben. Hoch über den gemähten Wiesen kreisen die beeindruckenden Mäusebussarde und Rot-Milane. Die ersten Zugvögel reisen bereits ab, andere erneuern in der Mauser ihr Federkleid. Der Übergang in eine nächste Phase des Jahres ist spürbar.
Der Altweibersommer kündigt sich an. Dazu gehören Frühnebelbänke in Flusstälern und feine Tröpfchen an den Spinnennetzen. Bevor er so richtig da ist, zieht es viele nochmals in die Ferne. Bei den meisten ist der August die Haupt-Urlaubszeit. Egal ob wir in unseren Breiten bleiben oder in fremden Ländern entspannen und die Seele baumeln lassen: Die Jahreszeit lädt uns ein, das Leben in vollen Zügen zu genießen – vielleicht schon mit einer kleinen Ahnung im Herzen, dass der Sommer in nicht allzuweiter Ferne schon zu Ende ist.
Ursprung von Lughnasad
Der Ursprung und die Bedeutung Lughnasads liegt in der irischen Mythologie. Lugh, der Leuchtende, ist eine keltische Gottheit. Sein Name bedeutet auch Tod oder Tötung des Lugh, wobei unklar bleibt, ob er selbst getötet wird oder jemanden anderes tötet. Lugh stiftete das Jahreskreisfest Lughnasad zu Ehren seiner am 1. August verstorbenen Mutter. Diese war eng mit der Landwirtschaft verbunden, rodete Wälder, legte fruchtbare Ebenen an und versprach Fülle und Reichtum. Damit sich dieses Versprechen erfüllte, gab es von Mitte Juli bis Mitte August zahlreiche Veranstaltungen des Volkes: Spiele, Jahrmärkte, Festessen, Tanz und Pferderennen prägten die Festlichkeiten, die auch als Tag der Reife aller Früchte bezeichnet wurden. Irgendwann entwickelte sich Lughnasad zu einem königlichen Pflichtfest mit der Aufgabe, Schutz gegen alle möglichen Widrigkeiten zu bieten und Frieden und Wohlstand zu garantieren. Es überwand seinen insel-keltischen Ursprung und wurde auch in anderen Landstrichen verbindlich.
Im Lauf der Zeit verlor Lughnasad vieles von seiner ursprünglichen Bedeutung. Der alternative Name Lammas oder Petri Kettenfeier beinhaltet große angelsächsisch-christliche Einflüsse. Hier liegt die Wurzel in folgendem Ereignis: Der Apostel Petrus wurde in seiner Gefangenschaft in Ketten gehalten, bis ihm am 1. August ein Lichtengel erschien und die Fesseln sich lösten. Er konnte dem Kerker durch dieses Wunder entkommen, was Grund genug war für ein Fest. Im Begriff Lammas steckt das englische loaf-mass, das heißt Brot-Messe oder Laib-Messe. Hierein zeigen sich noch Reste vom Tag der Reife aller Früchte, denn die Bauern brachten am 1. August zum Dank für den Erntesegen Brote und Früchte in die Kirche.
Lughnasad in der Mythologie
Um diese Jahreszeit wird in manchen Regionen noch der Brauch der Höhenfeuer begangen. Sie beziehen sich ursprünglich wohl auf den sterbenden Sonnengott Bel, der von Flammen verschlungen wird – als Sinnbild für die letzten Kräfte des Sommers. Das bezieht sich letztlich auf das Geschehen, von dem auch die keltische und germanische Mythologie zeugt. Zur Sommersonnwende war es noch die liebende Göttin, der wir begegnet sind. Langsam beginnt sie, sich in die alte Göttin zu wandeln, auch wenn sie jetzt noch auf dem Höhepunkt ihrer Kraft als Göttin in ihrer ganzen, weiblichen Reife ist und d. Sie ist jetzt die Sie beginnt mit ihren Vorbereitungen auf die dunkle Jahreshälfte und wendet sich langsam in Richtung Unterwelt. Es gilt, Abschied zu nehmen von der Fülle.Die Göttin zeigt sich im Bild zur Schnitterin, die im richtigen Moment die Sichel zur Hand hat und das Korn schneidet. Sie lehrt uns den Schnitt zum richtigen Zeitpunkt, denn ein zu langes Warten lässt die Ernte verderben. Das reife Getreide wird zum überlebenswichtigen Vorrat für die lange Winterzeit. Die Verbindung des Götterpaares wandelt sich ebenfalls. Der Gott, Symbol für die Vegetation, macht sich bereit, sich ganz von seinem irdischen Dasein zu lösen. Er wird immer schwächer. Seine Kraft ist aufgezehrt, er hat sie in all die Früchte, in die ganze Ernte, die die Erde hervorgebracht hat, einfließen lassen. Die Göttin bleibt jedoch noch in ihrer vollen Macht: Sie setzt Grenzen, durchtrennt, schneidet ab. Sie ist in ihrer vollen Handlungs- und Entscheidungskraft. Sie kündigt mit ihrem klaren Tun an, dass der Tod zum Leben gehört.
Was passt zum Jahreskreisfest Lughnasad?
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