Ursprung der Räucherkräuterstäbe und Kräuterbuschen...
Im Zusammenhang mit dem Schnitterinnenfest, auch Lughnasad, auch Lughnasadh geschrieben oder Lammas genannt, gab es früher noch weitere Feierlichkeiten im Hitzemonat August. Seit dem 5. Jahrhundert wird das älteste der Marienfeste gefeiert: Mariä Himmelfahrt am 15. August. Die Zeit danach ist bekannt als Frauendreißiger. In der katholischen Kirche ist das der Zeitraum der Verehrung Marias bis zum 15. September. Sie gilt dem Gedächtnis an die Schmerzen Mariens. Rund um den 15. August finden in katholischen Regionen jetzt Kräuterweihen und Kräuterprozessionen statt. Der Brauch geht auf die Legende zurück, dass bei der Öffnung von Marias Grab duftende Blumen zu finden waren – letztlich als Sinnbild für Maria selbst. In zahlreichen Liedern, Gebeten und auf Bildern wird sie als „Blume des Feldes und Lilie der Täler“ abgebetet und verehrt.
Für die Kräutersträuße des Frauendreißigers gibt es je nach Brauchtum und Region unterschiedliche Vorgaben, was die Anzahl der Pflanzen betrifft: 7, 9 bis 12, 15, 19, 24 und sogar 77 oder 99. In der christlichen Zahlensymbolik steht die Zahl 7 für Fülle und Vollendung, jedoch auch für die sieben Schmerzen Mariens, die sie durch die Qualen ihres Sohnes Jesus erlitt.
Die Kräuterweihe ist erst im 10. Jahrhundert entstanden. Wie so oft war der Hintergrund dafür das Bestreben, die alten heidnischen Bräuche, die in bäuerlichen Gegenden noch verankert waren, mit der christlichen Sichtweise zu verbinden. Die Kräutersträuße behielten natürlich ihre ursprüngliche Wirkung – als Medizin der einfachen Leute für Herbst und Winter. Nachdem sie in der Kirche geweiht wurden, hingen sie im sogenannten Herrgottswinkel. Noch heute sehen wir das oft im Alpenraum in alten Bauern- und Gaststuben. Die Kräutersträuße und -stäbe wurden für Tees und Räuchergut verwendent und als Opfergeste bei Gewitter dem Herdfeuer übergeben. Die Pflanzen schützten vor heftigen Naturereignissen und brachten, in den Rauhnächten geräuchert, Mensch wie Vieh gesund über den Winter.
Wenn du deinen eigenen Räucherkräuterstab machen möchtest, halte ich die Anzahl der Kräuter nicht für ausschlaggebend. Wir finden immer wieder Kräuter-Zutatenlisten für die Stäbe, die leider nicht realisierbar ist. Denn manche traditionell in Räucherkräuterstäben oder Kräuterbuschen enthaltenden Kräuter stehen heute unter Naturschutz, z.B. das Tausendgültenkraut. Also fällt das schon mal weg. Dann gibt es viele Kräuter, die in manchen Regionen einfach nicht gedeihen oder vorhanden sind. Deswegen sollten wir jedoch nicht auf unseren ganz persönlichen Räucherkräuterstab verzichten. Also schauen wir einfach, was wächst bei uns auf den Wiesen, im Wald, im eigenen Garten. Genau diese Kräuter binden wir in einer Länge von ca. 20-30 cm in unseren Räucherstab ein und umwickeln in mit einem Baumwollfaden oder Leinenfaden. Keinen Polyesterfaden nehmen, das passt nicht zu der natürlichen Anmutung unseres Stabes und würde beim Abbrennen seltsam riechen.
Die Kräuterstäbe werden mit frischen Kräutern hergestellt. Diese können leicht angewelkt sein, also kannst du ca. 2-3 Tage vor dem Binden des Räucherstabes bereits die Kräuter ernten. Ganz getrocknet geht kaum, denn dann haben wir hinterher mehr Kräuterbrösel auf dem Tisch als in unserem Stab. Die Kräuterstäbe werden dann zum Trockenen aufgehängt. Dafür benötigen sie ca. 2-3 Wochen. Einfach immer wieder hinfassen und prüfen, wie es sich anfühlt.
Anwendung: Vorne anglimmen und Räume ausräuchern oder eine Körperräucherung damit machen. Zum Löschen in Sand drücken. Sie können jederzeit wieder entzündet werden.
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